Legasthenie / LRS

Der Lese- und Schreibprozess

Zu Beginn des Schreibenlernens ähneln sich die Schreibweisen von Kindern. Wörter werden nur skelettartig geschrieben, Buchstaben verdreht und Laute vertauscht. Zuerst entwickelt sich das lautierende Schreiben, d.h. ich schreibe, wie ich spreche, dann werden nach und nach gelernte Rechtschreibregeln angewendet. Auch das Lesenlernen verläuft in Stufen: vom Benennen von einzelnen Buchstaben über das Zusammenziehen zu einzelnen Silben bis hin zu gelesenen Einzelwörtern und Sätzen. Wie lang dieser Prozess dauert, ist sehr unterschiedlich.

Bei Kindern mit dem Verdacht auf LRS/ Legasthenie ist die oben genannte Entwicklung deutlich beeinträchtigt. Dies zeigt sich durch:

  • Schwierigkeiten beim Leseverständnis
  • Wiedererkennen von Wörtern fällt schwer
  • kein gleichmäßiger Lesefluss, sondern abgehacktes Lesen mit Buchstabenauslassungen
  • vertauschen von ähnlich klingenden oder aussehenden Buchstaben
  • trotz Üben von Lernwörtern stellt sich nur wenig oder kein Erfolg ein
  • gleiche Wörter werden unterschiedlich falsch geschrieben

 

Ursachen

„Als Ursachen einer Legasthenie werden eine gestörte Verarbeitung von Lauten und Buchstaben und ihre Zuordnung zueinander, eine genetische Veranlagung sowie veränderte Hirnfunktionen angenommen… Die Intelligenz ist hierbei unbeeinflusst, Legasthenie hat also keineswegs etwas mit mangelnder Intelligenz zu tun.“ (Prof. Schulte-Körne, DGKJP)

 

Was können Anzeichen schon vor dem Lesen- und Schreibenlernen sein?

Ihr Kind hat eine hohe Auffassungsgabe, ist eventuell sehr geschickt im Umgang mit technischen Dingen und kann sich beim Spielen stundenlang vertieft vergnügen? Ihnen ist aber auch aufgefallen, dass Ihr Kind

  • Messer und Gabel in der falschen Hand hält oder seitenverkehrt deckt
  • nur mit großer Anstrengung Fahrradfahren und Schwimmen erlernt (hat)
  • ihm gestellte Aufgaben nur langsam erledigt
  • seine eigene Form der Ordnung hat
  • sich Reime oder Liedtexte, schon im Kindergarten, nicht gut merken konnte
  • spät das Sprechen gelernt hat
  • rhythmische Bewegungen nur schwer ausführen kann

 

Wie ich mit Ihrem Kind arbeite?

Bei meiner Arbeit stehen immer die Stärken und Interessen Ihres Kindes im Vordergrund. Wichtig ist mir, dass Ihr Kind wieder Selbstvertrauen erlangt und auch kleine Fortschritte anerkennt. Daher hebe ich immer das Positive hervor, verknüpfe das Lernen mit dem, was Ihrem Kind Freude macht. Ich schaue genau, wo ihr Kind in seinem Schreib- und Leseprozess steckt. Individuell erstelle ich einen Trainingsplan, bei dem die Stärken genutzt werden, um an den Schwächen zu arbeiten. Zusätzlich üben wir handelnd und spielerisch Konzentration, auditive und visuelle Wahrnehmung., sowie das Lesen und Rechtschreiben.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass bei Ihrem Kind die Fortschritte beim Lesen und Schreiben ausbleiben, es davon spricht, dass es dumm ist oder sich sogar schon eine Schulunlust einstellt, nehmen Sie Kontakt zu mir auf.